Was macht einen Ort zu einem lebenswerten Lebensraum? Einem Platz, an dem man den Zusammenhalt spüren kann?
Seit Juli bin ich Neumitglied des Gemeinderats in Schorndorf und sitze stolz und voller Demut in der Fraktion der SPD. Sehr viele Entscheidungen müssen getroffen werden. Hierbei ist die konstruktive Auseinandersetzung innerhalb der eigenen Fraktion und anschließend in den Ausschüssen und im gesamten Gemeinderat unabdingbar wichtig und zielführend. Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass wir Gemeinderatsmitglieder gute und zukunftsweisende Entscheidungen treffen werden, denn auch der interfraktionelle Austausch funktioniert. Wenn sich unterschiedliche Meinungen wertschätzend zusammentragen lassen, ermöglicht das ein sehr lebenswertes und zukunftsorientiertes Schorndorf. Für mich, wie für die anderen Gemeinderatsmitglieder sollte das Gemeinwohl und Schorndorf an erster Stelle stehen. Dies kann aufgrund der vielen Personen, die unterschiedliche Vorstellungen dazu haben auch manchmal bedeuten, dass man mit Entscheidungen leben muss, die man persönlich anders getroffen hätte. Aber auch das ist Demokratie. Ich kann aus jahrzehntelanger, eigener Erfahrung sagen, dass Schorndorf extrem lebens- und liebenswert ist und stelle nun fest, wie viel dafür im Hintergrund unternommen wird, damit es so sein kann.
Diesen Satz hörte ich von Freunden und Bekannten, nachdem ich in den Gemeinderat gewählt wurde. Zunächst freue ich mich jedoch sehr darüber, dass mir viele Schorndorferinnen und Schorndorfer ihr Vertrauen geschenkt haben und mir die Möglichkeit geben, aktiv Einfluss auf die Zukunft unserer Stadt zu nehmen. Gleichzeitig empfinde ich, wie bei jeder verantwortungsvollen Aufgabe, großen Respekt und Demut gegenüber den vielfältigen Anforderungen, die das Amt als Stadtrat mit sich bringt.
Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich davon überzeugt bin, meinen Teil zu einem erfolgreichen Schorndorf beitragen zu können. Die Ausgangslage ist nicht rosig – die Kassen der Stadt sind nahezu leer, und das Hochwasser im Juni hat die Situation weiter verschärft. Dennoch ist es entscheidend, wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen.
Die klimatischen Herausforderungen werden sich weiter zuspitzen. Daher brauchen wir Maßnahmen, um die Erwärmung der Stadt und der Teilorte zu begrenzen, genauso wie Vorkehrungen gegen Starkregenereignisse. Hierzu zählen Verschattungen, Begrünungen sowie Ausweich- und Abflussflächen für Wasser. Auch das Zusammenleben und der Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft stehen auf dem Prüfstand, da vielfältige, schnelle und oft schwer überprüfbare Informationsströme zu Verunsicherung führen. Kinder und Jugendliche haben es zudem zunehmend schwerer, sich zu orientieren und ihren Platz zu finden.
Wir sagen DANKE für alle Stimmen, die Unterstützung und das Vertrauen bei der Kommunal- und Europawahl am 9. Juni 2024.
Wir freuen uns mit 7 engagierten Menschen die Zukunft Schorndorfs mitgestalten zu können.
Sabine Reichle, Stadträtin und Ortsvereinsvorsitzende:
„Wir haben hier in Schorndorf ein klares Signal gegen den Trend gesetzt und unser Ergebnis von vor fünf Jahren bestätigt. Das ist dem großen ehrenamtlichen Engagement unserer Kandidatinnen und Kandidaten sowie unserer Fraktion und unseres Vorstandes zu verdanken. Wir freuen uns über diese Zustimmung für unsere Arbeit und sind voller Motivation und Tatendrang, uns weiter so engagiert für unsere Stadt einzusetzen. Und wir werden weiterhin ein klares Bollwerk gegen Rechtsextremismus sein. Ein herzliches Dankeschön an all unsere Unterstützerinnen und Unterstützer – und all unsere Ehrenamtlichen.“
Tim Schopf, Fraktionsvorsitzender:
„Wir sind bei der derzeitigen politischen Stimmungslage natürlich zufrieden, dass wir unsere sieben Sitze verteidigt haben – und es all unsere Stadträtinnen und Stadträte, die sich zur Wiederwahl gestellt haben, geschafft haben. Das ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit in den letzten Jahren und garantiert eine gute und kontinuierliche Weiterarbeit zum Wohle unserer Stadt. Vielen Dank an unsere Fraktionsmitglieder Silke Olbrich und Hans-Ulrich Schmid, die nicht mehr angetreten sind, für deren Engagement. Und herzlich willkommen Peter Hutzel und Steffen Moldenhauer bei uns in der Fraktion.“
An all unsere Kandidierende, die nicht gewählt wurde, geht ein unendlich großer Dank für Ihren Einsatz raus. Es war eine großartige Teamleistung und wir werden uns alle auch weiterhin für die Belange unserer Mitmenschen einsetzen - egal, ob im oder außerhalb des Gemeinderats.
Im Kreistag werden uns Tim Schopf und Anni Betz in Zukunft vertreten. Urs Abelein wurde für die SPD in der Regionalversammlung gewählt.
Die vollständigen Wahlergebnisse aller Wahlen in Schorndorf sind hier zu finden.
„Meine Heimat ist Syrien, aber ich liebe Schorndorf.“ Das hat kürzlich Mohammad Anwar Dawara bei einer Veranstaltung auf die Frage geantwortet, was Heimat für ihn ist. Mohammad Anwar Dawara ist vielen Schorndorferinnen und Schorndorfern bekannt als „Jamel Koch“. Der gebürtige Syrer ist deutscher Staatsangehöriger, wie auch Miroslav Ilic und Tania Giffoni, die ebenfalls bei der Veranstaltung mit dem Bundestagsabgeordneten Macit Karaahmetoglu dabei waren.
Schorndorfer Bürgerinnen und Bürger sind auch die Menschen, die in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlinge in Schorndorf ankamen. Allein mit den offiziellen Transporten waren das rund 5.000, die hier ihre neue Heimat fanden. Den Menschen schlug in den Anfangsjahren oft große Ablehnung entgegen und sie waren mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Doch auch damals schon konnten sie sich auch auf die vielen Schorndorferinnen und Schorndorfer verlassen, die ihnen ehrenamtlich zur Seite standen. Das waren zum Beispiel die „weißen Engel der Künkelinhalle“, wie man damals die Helferinnen vom Roten Kreuz nannte. Maria Schmid kam 1946 von Üröm in Ungarn nach Schorndorf und auf die Frage, wo ihre Heimat sei, antwortet sie 1995 im Rahmen eines Buchprojektes zur Nachkriegszeit in Schorndorf: „Wo sam mr’ daheim? Dort wo unsere Wiege stand oder dort, wo die Freunde, die Familie sind?“
Regelmäßig sind wir mittendrin beim Wochenmarkt und beantworten Fragen unserer Bürgerinnen und Bürger und bekommen wichtige Informationen und Anregungen. Für unsere SPD Fraktion ist es zudem selbstverständlich bei ehrenamtlichen Einsätzen, Arbeiten und Veranstaltungen zu helfen und in den Vereinen mitzuwirken. Bei vielen Terminen, auch in den Ortschaften, sind wir dabei. Wir hören zu, arbeiten, helfen und gestalten mit - in Verantwortung oder zur Unterstützung. Dabei sehen wir, dass es für unser gemeinsames Leben in unserer Stadt so toll ist, dass unzählig viele, vielfältige Menschen sich ehrenamtlich für unser Zusammenleben einsetzen. In den Vereinen und Gruppierungen, in der Nachbarschaftshilfe, im Seniorenforum, in den kirchlichen Gemeinden, im Kinderschutzbund, in der Tafel, im Familienzentrum, in den Schulen, bei der Unterstützung von Geflüchteten, in der Kultur und bei Veranstaltungen, bei der Feuerwehr, dem DRK und dem THW, den Vertretungen im Handwerk und von Geschäftsleuten und noch vieles mehr. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz bedanken wir uns als SPD Fraktion.